Ein Wochenende zu zweit in Barcelona

Ein Wochenende zu zweit in Barcelona

Heute komme ich endlich dazu, einen Blogpost über ein zweisames Wochenende in Barcelona zu verfassen, den ich eigentlich bereits im November verfasst haben wollte…Durch Arbeit und Alltag hat sich das nun leider bis heute rausgezögert. 

Ich hatte bereits über meinen ersten Spanien-Aufenthalt und die zwischenzeitige Rückkehr meiner Freundin aus Spanien berichtet. Dies wird der dritte und vorerst letzte Post der Spanien-Berichte, da sie nun wieder zurück in Deutschland ist und irgendwann leider von vielen Flügen und Reisen auch mal der Pleitegeier kreist. Kommen wir zu Barcelona und unserem nicht-typisch-spanischen Wochenende. 

Barcelona liegt im Nord-Osten von Spanien direkt am Mittelmeer. Die Stadt ist sehr weitläufig. Mit ca. 1,6 Mio. Einwohnern im Stadtgebiet ist sie die zweitgrößte Stadt Spaniens und gleichzeitig Hauptstadt Kataloniens. Im weiteren Einzugsgebiet wohnen in Summe sogar 4,86 Mio. Menschen (Stand Dezember 2013). Der Flughafen von Barcelona ist unheimlich riesig. Man landet nach einem relativ tiefen Flug entlang der Küste und über die Stadt selbst mit einem großen Bogen über das Meer in Richtung des Landesinneren. Geflogen bin ich – sehr komfortabel – mit Germanwings ab Hannover. Der Flug dauert je nach Windstärke und Windrichtung zwischen 01:45 und 02:00 Stunden. Im Flieger habe ich zufällig einen Platz im Best Seat-Bereich bekommen, was mehr Beinfreiheit und maximal einen weiteren Fluggast auf der Seite in der Sitzplatzreihe bedeutet. Meine Freundin ist von Pamplona aus mit dem Zug gefahren und war etwas länger unterwegs, musste dafür allerdings nicht vom Boden abheben. Glücklicherweise sind wir ungefähr zur selben Zeit nach Plan und letztendlich auch wirklich angekommen – ich sogar noch etwas vor ihr, weil wir dank Rückenwind sehr schnell über Paris hinweggeflogen sind. Die Landung war recht holprig und sehr abrupt, dennoch bin ich mit einem guten Gefühl im Bauch aus dem Flieger gestiegen. Immerhin haben wir ein verlängertes Wochenende in einer uns beiden noch völlig unbekannten Stadt vor uns gehabt! Jetzt nur noch den Weg raus aus dem ellenlangen Flughafengebäude finden! Allerdings am Besten mit Tasche…Wäre blöd ohne – könnte Ärger am Flughafen geben, ohne Tasche zu gehen und außerdem wüsste ich spätestens am dritten Tag nicht mehr, was ich noch anziehen kann. Gut, dass ich den Weg zur Gepäckabfertigung schnell gefunden und freudig auf meine Tasche gewartet habe…Eine der ersten Taschen war meine! Gleich zugegriffen und den Ausgang gesucht, da standen schon mehrere Taxen bereit.  Also zum ersten Taxi in der Reihe gelaufen und mit gebrochenem Spanisch und etwas Englisch zur Verständnisuntermalung dem Taxifahrer erklärt, dass ich gerne zum Hotel GRUMS fahren würde. Nachdem er das dritte mal auf meinen Google-Maps-Ausdruck geguckt hatte und mich etwas unsicher angesehen hatte, packte mich eine Mischung aus Angst, nicht dort zu der Zeit anzukommen, wo ich gerne hinmöchte und der Verwirrung, die der Taxifahrer deutlich zum Ausdruck brachte. Er hat sich dann ins Auto gesetzt, nachdem er mein Gepäck verladen hatte und erst einen Kollegen um Rat gefragt. Sah im Internet aber ganz zentral gelegen aus…sowas sollte ein Taxifahrer, der am Flughafen postiert auf seine Fahrgäste wartet eigentlich kennen… Egal, alles gut, das Wetter ist schön und die Vorfreude auf Barcelona und meine Freundin stieg am Flughafen im Taxi noch einmal gewaltig an. Er wird den Weg schon finden…Hoffentlich!

Nebenbei habe ich mit meiner Freundin SMS-Pingpong gespielt. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste sie nämlich nur, dass wir uns in Barcelona treffen, nicht aber, in welches Hotel wir fahren oder was wir machen werden. Die Adresse habe ich ihr dann per SMS zukommen lassen (sonst hätte sie nämlich vorher auf dem Weg vor Neugier gegoogelt oder zumindest nach der Lage des Hotels geschaut).
Erste Eindrücke: Der Blick vom Hotel gen Innenstadt, Palmen, die Touristen-Gondeln, die über der Stadt fahren, ein wunderschöner Kreisel und das erste gemeinsame Foto in Barcelona. Man achte auf die Palme. ©2013 by nugaxstruxi

“Salat”: Unkonventionell, aber
lecker ©2013 by nugaxstruxi
Zuerst kam ich am Hotel an, was wirklich sehr zentral gelegen ist, aber in einer normalen Wohngegend liegt, was die Geräuschkulisse ringsumher erheblich abdämpft. Wir haben, nachdem sie ebenfalls ankam, erstmal die nähere Gegend erkundet, da unsere Unterkunft noch nicht bereit war. Nach wenigen Minuten Fußmarsch haben wir dann den Hafenbereich erreicht – zumindest einen Teil davon. Auf dem Rückweg folgte die erste Stärkung: Ein “Salat” (zumindest in Spanien). Bei uns hätte man es als eine Anhäufung von Käse-, Wurst- und Schinkenscheiben auf Salatzutaten erkannt, aber nicht als fertigen Salat.

Wir haben uns das World Trade Center Barcelonas auf der Moll de Barcelona angesehen, wobei der Fokus auf dem Blick in den Hafen und auf die Stadt lag. Hier ist auch das folgende Panorama-Foto entstanden. Das Boot ist in Wirklichkeit nicht ganz so lang, ist nur leider grade in Richtung der Panoramaaufnahme gefahren, was einen interessanten Stretch-Effekt mit sich gebracht hat.
Der Blick vom World Trade Center BCN Richtung Yachthafen ©2013 by nugaxstruxi
Wir wurden im Hotel freundlich empfangen, ca. eine Stunde nach unserer Ankunft in Barcelona konnten wir dann bereits das Zimmer beziehen. Sehr hell, vollständig indirekt mit LEDs beleuchtet und vor allem mit einem unglaublich bequemen XXL-Bett. Wir haben zudem einen Balkon gehabt, auf dem wir allerdings nur den ersten Tag waren, da das Wetter weitere Besuche auf dem Balkon sehr unattraktiv gemacht hat.
Unser Gemach: Sehr hell und vor allem mit einem riesigen, wirklich bequemen Bett ©2013 by nugaxstruxi
Der Blick vom Balkon ist recht angenehm, man konnte weit sehen, hat allerdings auf die teils sehr maroden Wände der benachbarten Wohnungen geschaut. Ich finde, dass es ein Teil der Kultur dort ist, weshalb es mich bzw. uns nicht wirklich gestört hat.
Der Blick vom Balkon: Gut, für die vielen Wohnhäuser in der Gegend sogar sehr weit ©2013 by nugaxstruxi
Da die geplanten Aktivitäten eine Überraschung sein sollten, hatte ich pro Tag einen Umschlag vorbereitet, in dem Vorschläge für Aktivitäten standen. Die Aktivitäten waren so gewählt, dass kein Zeitdruck entsteht und wir evtl. spontan umplanen können, falls etwas nicht so toll ist, wie im Internet beschrieben. Der erste Umschlag war also am Freitag schon fällig. Unter Anderem standen ein Hafenrundgang und ein Essen im Meeresfrüchterestaurant im Hafen an. Am Abend haben wir uns dann auf in die Hafengegend gemacht.
Palmenpromenade und das Hafengebäude am Abend ©2013 by nugaxstruxi
Der Weg war schon sehr sehenswert: Die meisten größeren Gebäude oder Statuen werden am Abend für einige Stunden beleuchtet, was der Stadt einen sehr angenehmen Touch verliehen hat. Auch die Kolumbus-Statue wurde abends beleuchtet, die auf unserem Weg in den Hafen inmitten eines Kreisels gebaut ist. Am nächsten Tag konnten wir ihn dann das erste Mal in voller Pracht sehen. Kommen wir zurück zum ersten Abend. Es gab auf dem Weg zum Restaurant schon sehr viel zu sehen, der Yachthafen war nur teilweise sichtbar, aber dennoch sehr schön anzusehen. Das Restaurant war in einer Art Diniermeile ansässig. Man wurde von einem netten Herren vor dem Eingang eines jeden Restaurants bereits höflich empfangen und begrüßt. Dieses Gebaren hat etwas ungewöhnlich auf uns gewirkt – und wir mussten noch einmal kurz überlegen, ob wir es uns überhaupt erlauben können, in einem dieser Restaurants zu speisen. Wir haben uns dafür entschieden und wurden nach Abgabe der Jacken für die Garderobe an einen Tisch für zwei gelotst. Der erste Blick fiel aufs Besteck: Ich habe durchaus schon nobel gegessen, aber dieses Gedeck war unglaublich! Dann kam der Kellner mit der Menükarte – und zwei Wein- und Schampus-Karten… 

Vorspeise ©2013 by nugaxstruxi

Wir haben eine sehr köstliche Vorspeise (Gambas mit Tomate-Mozzarella und unvergesslich leckerer Würzung) gegessen und eine Paella-Pfanne geteilt. Dazu gab es Cola. Das Essen (sowohl Vor-, als auch Hauptspeise) haben wir sehr lange wortwörtlich auf der Zunge zergehen lassen. An den folgenden Tagen haben wir versucht, dieses Geschmackserlebnis zu toppen, sind aber gescheitert. Das erste Abendessen war defenitiv das beste! Nach einem Spaziergang am Hafen, vorbei an einem Zirkus, sind wir zurück ins Hotel gegangen und haben uns einen gemütlichen Abend gemacht. Die Köstlichkeiten wollten erstmal gemäß des Geschmacks angemessen verdaut werden. Abends haben wir den Spa-Bereich des Hotels erkundet und haben uns schön von Massagestrahlen und Blubberbad, Trocken- und Feuchtsauna verwöhnen lassen. Wir sind dann auch relativ schnell im weichen, aber sehr angenehmen Riesenbett eingeschlafen, nachdem wir uns für den Folgetag für 09:00 Uhr einen Wecker gestellt hatten. Man will ja auch was erleben in so einer Stadt.

Frühstück im Hotel: Legen…där! ©2013 by nugaxstruxi
Am nächsten Morgen erwartete uns wieder Essen: Das Frühstück im Hotel stand an. Als wir nach und nach gesehen haben, was es alles zu essen gab und wie man welche Dinge kombinieren konnten, waren wir beide total begeistert! Das war definitiv das beste Frühstücksbuffet, was ich je gesehen habe! Ob süß oder deftig, warm oder kalt, hier konnte man aus allem wählen. Das Essen war stets frisch und die Brötchen und Croissants teils noch warm, da das Hotel selbst backt.

Im Bus: Nass vom Regen, aber noch zuversichtlich ©2013 by nugaxstruxi

Heute standen einige Punkte im Umschlag des Tages: Geplant waren ein Zoobesuch, eine Besichtigungstour zur Sagrada Familia, dem Arc de Triompf, einem Stadtpark in deren Nähe und ein Strandgang. Das Wetter wollte uns das allerdings nicht alles umsetzen lassen. In der Nacht hatte es angefangen, unglaublich zu regnen und zu stürmen – begleitet von Gewitter. Am Samstag sah es erst aus, als würden sich kleine Regen-Lücken bilden, in denen man “schnell los kann”. Das war leider nur solange so, wie wir noch im Hotel waren. Als wir aufgebrochen sind, hat es schon genieselt. Der Nieselregen hat leider nur sehr stark zugenommen – und wir entschieden uns für eine Stadtrundfahrt, um dem Regen zu entkommen, aber nicht nur im Hotelzimmer zu hocken. Leider waren nur noch Plätze oben im Bus frei, wo zwar eine Plane gespannt war, von den Seiten her regnete es allerdings rein. Die Busfahrt war zudem sehr teuer (nicht unbedingt, wenn man sie bei gutem Wetter voll ausnutzt) mit 26€/Person. Gestartet hat unsere Bustour vor dem World Trade Center neben dem Hafen. Die Tour ging entlang der Hafenpromenade, vorbei am Zoo, zum Olympiahafen. Hier sind wir erstmal ausgestiegen. Am Casino vorbei haben wir einmal in den Hafen geschaut, wo uns vor Wind fast die Luft weggeblieben ist. Das Wetter ist noch um einiges heftiger geworden, als zum Zeitpunkt unseres Aufbruchs. Aufgrund der Wetterlage haben wir uns gegen einen Zoobesuch entschieden.

Ein unvorstellbarer Sturm und Regen! Teils ging der Regen in Hagel über. ©2013 by nugaxstruxi
Dem Video kann man entnehmen, was wir für Winde und Unwetter abbekommen haben. Sogar das Bushäuschen war kurz davor, abzuheben. Wir haben gehofft und gefleht, dass der nächste Bus endlich kommt, bis er dann endlich kam. Leider waren die Sitzplätze vom Regen nass, wir haben sehr gefroren und der Bus kam langsamer voran, als uns lieb war. Immerhin war kein Sightseeing-Wetter. 
Nach 2 Stationen wurde im Bus durchgesagt, dass der Bus zum Service muss und ein weiterer Bus bereits wartet, um die Fahrt fortzusetzen. Da wir allerdings durchgefroren und durchnässt waren und der Bus schon etwas länger im Regen stand, was wieder nasse Sitzplätze bedeutet hätte, haben wir uns für einen Stopp entschieden, bei dem wir entscheiden, ob wir mit einem Taxi zurückfahren und uns trockene Kleidung anziehen, oder weiterfahren zur Sagrada Familia und zum Arc de Triompf. Nach kurzem Überlegen haben wir uns für einen Abbruch der Tour und einen Kleidungswechsel im trockenen Hotel entschieden, um eine Erkrankung zu vermeiden.
Stromverkabelung mal anders
©2013 by nugaxstruxi

Auf dem Rückweg haben wir dann unter anderem ein sehr schönes Beispiel für die Verkabelung der Häuser gesehen: Frei aus dem Haus heraus an der Hausfassade entlang geführt. Das würde wohl kaum jemand in Deutschland a) so verkabeln oder b) in der Ausführung abnehmen. 


Nachdem wir uns im Hotel getrocknet und aufgewärmt hatten, sind wir wieder aufgebrochen, um uns die Monumente trotz Regen noch anzusehen. Der Regen hatte zeitweise aufgehört, was die Motivation etwas gesteigert hat. Dennoch haben wir uns ein Taxi gerufen, da die Busse erheblich länger gebraucht hätten. 
Nach einer rabiaten Taxifahrt sind wir an der Sagrada Familia angekommen, die noch unbeleuchtet war, als wir ankamen – dunkel war es allerdings schon. Etwas enttäuscht haben wir uns erstmal im nahe-gelegenen Souvenirgeschäft umgeschaut, um nach dem verregneten Wochenende unseren Liebsten (und uns selbst) wenigstens kleine Andenken mitbringen zu können. Als wir rausgekommen sind, haben wir entdeckt, dass das Warten sich gelohnt hatte: In der Zeit im Souvenirshop wurde die Beleuchtung angestellt und wir konnten den gigantischen Bau in der Dunkelheit strahlen sehen. Da allerdings die Sagrada Familia grade renoviert wurde, als wir da waren, haben wir uns das Geld für den Eintritt gespart und stattdessen einen Burger gegessen.

Sagrada Familia und Arc de Triompf: Angestrahlt wie die Kolumbussäule und das Hafengebäude
©2013 by nugaxstruxi
Nachdem wir erneut im Regen standen, haben wir uns wieder für ein Taxi entschieden, das uns mit einem Umweg über den Arc de Triompf zurück zum Hotel bringen sollte. Der Taxifahrer war unglaublich freundlich und hat uns direkt vor den Bogen gefahren, wo wir schnell ein paar Fotos geschossen haben, bevor wir weitergefahren sind.


Am Abend hieß es dann Cocktails trinken und Tapas essen. Inmitten des Hafens auf einer Halbinsel liegt ein großes Einkaufszentrum, in dem auch Tapas-Bars beheimatet sind. Diese Halbinsel ist mit einer Brücke mit einem mir nicht erklärbaren Mechanismus verbunden, der Segelboote hindurchfahren lässt. Die hat allerdings keine sichtbaren Scharniere, Drehvorrichtungen oder ähnliches, was auf eine solche Funktionalität hinweisen würde. Das ist ein Thema, was mich das gesamte Wochenende beschäftigt hat. Auf der einen Seite ist Land und Beton-Bauten, auf der anderen Seite eine Brücke, die aussieht, als würde sie nicht aufgehen…Seeehr mysteriös! Vielleicht stecken die Illuminaten dahinter (glaube ich weniger). Wir haben uns für das Tapa Tapa entschieden, dort lecker gegessen und je einen Cocktail getrunken, bevor wir uns wieder auf den Rückweg begeben haben.


Die mysteriöse Brücke bei Nacht auf dem Weg zum Tapa Tapa ©2013 by nugaxstruxi
Am nächsten Morgen haben wir die Auswirkungen des Dauerregens zu sehen bekommen, als wir das Hotel nach einem sehr delikaten Frühstück verlassen haben. Riesige Pfützen, fast schon Süßwasserseen hatten sich über Nacht gebildet, was eine Überquerung dieser Regionen ohne nasse Socken nahezu unmöglich gemacht hat. Im Umschlag für den dritten Tag in Barcelona standen Vorschläge, wie ein Besuch im großen Aquarium von Barcelona, eine Kutschfahrt durch Barcelona, eine Tour mit einem Katamaran und ein leckeres Abendessen im Restaurant.

Die Reste des Unwetters: Ein riesiger See mitten im Park ©2013 by nugaxstruxi
Dann haben wir den Hafen wieder besucht auf dem Weg zum Aquarium. Das Wetter war zwischenzeitlich okay, es hat nur vereinzelt geregnet, kurz kam immer wieder ein bisschen Sonne durch die Wolkendecke. Der Hafen hat bei Licht viel freundlicher und offener gewirkt, auch wenn recht bald wieder dunklere Wolken aufgezogen sind.
Eindrücke aus dem Hafen: Die mysteriöse Brücke, die Golondrinas und der Endpunkt des Weltrekord-Segeltörns von New York nach Barcelona ©2013 by nugaxstruxi

Die Golondrinas sind die Katamarane, mit denen man die Küste entlangfahren kann. Da es meiner Freundin gesundheitlich nicht so gut ging, haben wir das allerdings dann wie die Kutschfahrt mehr oder weniger gezwungener Maßen ausfallen lassen. Also hieß es: Ab ins Aquarium!


Das Aquarium von Barcelona ©2013 by nugaxstruxi

Das Aquarium beinhaltet unterschiedliche Bereiche, in denen Süß- und Salzwasser-lebewesen zum Bestaunen auf Zuschauer warten. Neben Fischen, Schalentieren und Pflanzen sind z.B. auch Pinguine zu bestaunen. Es folgen Eindrücke des Besuchs.

Eine bunte Vielfalt an Lebewesen hat uns in den Gewässern des Aquariums erwartet ©2013 by nugaxstruxi
Das Aquarium ist sehr gut aufgebaut: Sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene sind entsprechende Beschriftungen in drei Sprachen (Katalan, Castellano und Englisch) an den Becken angebracht. Die Beschriftungen und Infotexte sind ausnahmsweise nicht vor dem Becken auf einer winzigen Tafel, sodass sich alle, die die Tafel lesen wollen um sie herumstellen müssen und den Blick für andere Besucher versperren. Über den Becken sind beleuchtete Infotafeln in gut lesbarer Schrift angebracht.

Nicht nur Fische, auch Schalentiere waren zu sehen ©2013 by nugaxstruxi
Sowohl Anemonen und viele bunte Fischarten, als auch mehrere Schalentiere waren zu bewundern. Die Scheiben waren sehr sauber, sodass man nicht nur gut gucken, sondern auch recht gute Fotos schießen konnte. Die Möglichkeit ließ ich mir natürlich nicht entgehen, wobei darauf zu achten ist, dass das Blitzlicht ausgeschaltet ist. Durch die Glasscheiben wäre ein heller Blitz in den vorwiegend dunklen Räumen eher unvorteilhaft, da die Spiegelungen der Scheibe so um einige Male vervielfacht würden.

Seepferdchen im Seegras ©2013 by nugaxstruxi

Auch Seepferdchen waren zu beobachten. Die Haltung der Tiere ist durchaus artgerecht, was die Größe und die Beschaffenheit der Becken angeht. Mit so einem Hintergedanken macht das Bestaunen der Lebewesen umso mehr Spaß. Die Beleuchtung in den Becken ist erstaunlich gut, sodass man auch Tiere entdeckt, die sonst möglicherweise unentdeckt geblieben wären.

Nautilus und Krake ©2013 by nugaxstruxi

Ebenfalls faszinierend anzusehen war der Nautilus, der zur Gattung der Perlboote bzw. Nautiloiden gehört. Vor etwa 500 Mio. Jahren tauchten die ersten Nautiloiden auf der Erde auf. Es wird davon ausgegangen, dass die aktuell noch lebenden Arten von einer einzigen Gattung abstimmen, die das große Meeressterben überlebt hat. Witzig waren auch die Spiegelungen des Kraken. Man wusste nicht recht wo der Krake anfängt und aufhört. Besonders faszinierend aber finde ich immer wieder Rochen.

Rochen, die Adler des Wassers ©2013 by nugaxstruxi

Im Aquarium waren auch einige Rochen unterschiedlichster Arten zu sehen. Was mich besonders fasziniert, ist das lautlose, nahezu schwerelose Gleiten durchs Wasser. Es gibt meiner Meinung kaum elegantere Meereslebewesen. Außerdem sehen Rochen immer aus, als würden sie grade grinsen oder mindestens schmunzeln, was sie nur noch sympathischer macht.

Bilder aus dem Haitunnel ©2013 by nugaxstruxi

Unter anderem hat man auch Rochen im Haitunnel schwimmen gesehen, die auch gerne mal direkt über die Köpfe hinweggeschwommen sind. Unterschiedliche Haiarten, einige Schwarmfische, Moränen und weitere Meeresbewohner konnte man zudem im Gang durch den Tunnel bewundern. 

Süßwasserfische ©2013 by nugaxstruxi

Im Anschluss an den Haitunnel folgte ein Abschnitt mit Süßwasser- und Tropenfischen. Auch Piranhas waren in einem Becken zu sehen. Keine besonders freundlichen Zeitgenossen. Und wenn, dann nur wenn sie grade satt sind.

Leguane in Entspannugnshaltung
©2013 by nugaxstruxi

Im Tropen-Bereich sind auch Leguane und Echsen unter der künstlichen Sonne am Entspannen gewesen. Viel Aktion hat man hier allerdings nicht gesehen. Das höchste, was man an Bewegung in einigen Minuten gesehen hat, ist das langsame Wechseln des Liegeplatzes eines einzelnen Leguans. Ansonsten haben sie sich kaum bewegt. 

Was für ein stressiges Leben!

Königspinguine in Aktion ©2013 by nugaxstruxi

Ein wirklich gelungenes Ende haben uns die Königspinguine präsentiert. Man sieht sowohl den Teil an Land, als auch den Teil im Wasser. Es hat zwischendurch immer wieder gewirkt, als würden sie Fangen spielen, da manche von ihnen erst recht unbeteiligt durch die Gegend gewatschelt sind, bevor sie wie von einer Tarantel gestochen ins “Meer gesprungen” sind. Hier habe ich mal einen Teil der verrückten Wasserspiele aufgenommen.

Nach dem Besuch des Aquariums haben wir uns im Hafen umgesehen und sind wieder an der Kolumbus-Säule vorbeigegangen. Diesmal konnten wir auch vom Besucherschiff an der Moll de Bosch i Alsina ein brauchbares Foto schießen. Zudem war Kulumbus diesmal nicht in finstere Nachtschwärze eingehüllt.
Besucherschiff an der Moll de Bosch i Alsina und Bilder der Kolumbus-Säule ©2013 by nugaxstruxi
Im Anschluss daran haben wir dem Parc del Mirador del Poble Sec einen Besuch abgestattet, der in mehreren Ebenen aufgebaut ist und bei strahlendem Sonnenschein sicherlich angenehmer zu besichtigen ist, als nach einem Starkregenguss. Die Wege waren matschig, das Gefälle ist von kleinen Sturzbächen übersät gewesen, sodass wir nur die ersten zwei Ebenen angesehen haben und uns dann für den Rückweg zum Hotel entschieden haben, was in einer der nächsten Straße gelegen ist. Unterwegs haben wir noch kleine Mini-Palmen gesehen, die in einer Schaar gepflanzt wurden.
 Parc del Mirador del Poble Sec und Mini-Palmen nahe der Kolumbus-Säule ©2013 by nugaxstruxi


Sehr eindrucksvoll war auch der Blick von einer der höheren Parkebenen in die Straße, in der unser Hotel lag. Nach ein paar festgehaltenen Momenten haben wir uns wieder auf den Rückweg begeben. 

Blick aus dem Parc del Mirador del
Poble Sec ©2013 by nugaxstruxi

Es war sehr schade, dass nicht das Wetter für einen längeren Aufenthalt im Park war, weil die Aussicht auf die Stadt von den höheren Ebenen schon bei schlechtem Wetter umwerfend war. Bei besserem Wetter muss es noch faszinierender sein. Die vielen Brunnenanlagen, kleinen Wasserfälle und Wasserbecken machen den Park zu etwas ganz besonderem in direkter Stadt-Nähe. Vermutlich ist der Park bei besserem Wetter auch sehr gut besucht. Als wir da waren, waren wir fast allein in den Parkanlagen.

Zurück im Hotel hat uns dann eine Überraschung erwartet. Wir kamen in die Empfangshalle und baten einen der netten Herren an der Rezeption darum, bei der Gesellschaft anzurufen, die die Kutschfahrten anbietet. Er fragte dann, ob wir schon oben waren oder grade von draußen kämen. Darauf entgegneten wir warheitsgemäß, dass wir grade von einem Spaziergang draußen zurückkämen. Er grinste und meinte, wir sollten dann erstmal unserem Zimmer einen Besuch abstatten. Verwirrt aber irgendwie sehr neugierig betraten wir den Fahrstuhl und fuhren in die 5. Ebene, um unser Zimmer aufzusuchen. Meine Freundin fragte mich zwischendurch – noch aufgeregter, als ich – ob ich das auch geplant hätte oder das ein Geschenk des Hauses wäre. Selbst etwas irritiert entgegnete ich etwas wie “lass Dich überraschen”, ging zuerst ins Zimmer, da ich selbst noch etwas für sie auf dem Zimmer vorbereiten wollte. Als ich den Raum betrat, staunte ich nicht schlecht: Eine unglaublich lecker duftende Schoko-Torte stand im Zimmer mit Tellern bereit. Nach einer kleinen Vorbereitungsphase für meine Überraschung holte ich sie in den Raum. Sie war mindestens genauso überrascht, wie ich, als sie die Torte gesehen hat. Ich sagte ihr, es sei von mir nicht geplant gewesen. Das Grübeln begann erneut – bis sie nach etwas Überlegen darauf kam, dass ihre Mutter dahinter stecken könnte. Zur Erläuterung für alle Uneingeweihten: Der Tag ist unser Jahrestag. Nach einem Anruf bei ihrer Mutter, war die Situation erklärt. Sie hatte beim Hotel eine Torte für uns bestellt, die am Sonntag auf unser Zimmer gebracht werden sollte. Unglaublich lecker, aber sehr voluminös war die Torte mit dem großen weißen Herz drauf.

Überraschungs-Schoki-Torte ©2013 by nugaxstruxi

Danach sind wir wieder heruntergegangen, um den eigentlich vorher geplanten Anruf bezüglich der Kutschfahrt an der Rezeption zu erledigen. Leider hat sich dabei herausgestellt, dass die Kutschfahrten entgegen der Angabe im Internet nur noch von Montags bis Donnerstags stattfinden. Etwas enttäuscht sind wir wieder aufs Zimmer gegangen und haben uns über die vergangen Tage und die trotz schlechten Wetters tollen Momente unterhalten. 

Spa-Besuch trotz kühlerem Wasser im Pool
©2013 by nugaxstruxi

Am Abend war dann noch ein Spa-Besuch drin. Das Wasser war leicht kühler als sonst – aber dafür gab´s Verzehrgutscheine für die Hotel-eigene Bar und einen sehr fairen Preisnachlass. DIe Bademäntel und Schuhe wurden vom Hotel übrigens kostenfrei zur Verfügung gestellt. Nach etwas über einer Stunde Spa sind wir wieder rauf aufs Zimmer gefahren, haben geduscht und uns fertig gemacht und letztendlich Essen aufs Zimmer kommen lassen.

Das Essen war sehr lecker und gut zubereitet. Warm war es nach der Lieferung aufs Zimmer sogar ebenfalls. Dazu gab es Getränke auf Kosten des Hauses. Wenn das kein Service ist, weiß ich es auch nicht. Ich kam mir vor, wie im Palast des Maharadschas. Wahrlich königlich!

Später am Abend, kurz vorm Schlafengehen habe ich all meinen Mut zusammen genommen und meiner Freundin einen Heiratsantrag gemacht – unglaublich, wie aufgeregt man sein kann, wenn man “nur eine Frage” fragen will… Begeistert ist sie mir um den Hals gefallen, nachdem sie den Ring angenommen hatte und mich zuvor mit großen Augen angesehen hat, als würde ich Ihr mit den paar Worten den Traum ihres Lebens erfüllen! 

Am nächsten Morgen haben wir wieder unglaublich umfangreich und delikat gefrühstückt, bevor wir unsere Taschen gepackt haben, die Unkosten Beglichen , uns vom Personal verabschiedet und herzlich bedankt haben. An der Rezeption ließen wir ein Taxi vom Hotel zum Flughafen bestellen, was auch relativ bald eintraf. Das Wetter schien um Welten besser zu sein, als in den vergangenen Tagen – was sich allerdings schnell als Trugschluss herausstellte, als wir nach einer sehr teuren Taxifahrt im strömenden Regen in das Flughafengebäude gelaufen sind. Noch einigermaßen trocken konnten wir schnell unser Gepäck aufgeben und uns in den Wartebereich niederlassen, bis unsere Maschine, wie beim Hinflug Germanwings, eintraf und wir an Bord kommen durften. Wieder waren unsere Plätze mit “Best Seat” gekennzeichnet, was einen angenehmen Rückflug versprach. Bis auf ein paar Rüttler unterwegs war der Flug sehr unspektakulär, was mir bzw. uns sehr zugute kam. Vorerst habe ich genug von anstrengenden, nervenaufreibenden Flügen in Flugzeugen, denen man nicht so recht vertrauen mag…

Das Wochenende ist trotz sehr ungewöhnlicher Wetterlage und ein paar Umplanungsmaßnahmen sehr gelungen. Wir sind heile nach ca. 01:40 h in Hannover gelandet, wo wir bereits von unseren Familien erwartet wurden.

Euer nugaxstruxi

Eingefügte Bilder  sind vom Autor erstellt und unterliegen dem Copyright. © by nugaxstruxi

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